Parodontitis (im Volksmund oft fälschlicherweise Parodontose genannt) ist eine bakterielle Infektionskrankheit des Zahnhalteapparates, d.h. sie betrifft das Zahnfleisch und den Kieferknochen. Millionen Menschen in Deutschland haben sie, ohne es zu wissen. Denn sie schreitet zunächst unbemerkt und schmerzfrei über Jahre hinweg langsam voran (chronische Entzündung). Unbehandelt führt sie zu Zahnlockerungen und Zahnverschiebungen und stellt ab dem 45. Lebensjahr die häufigste Ursache für den Zahnverlust dar. Jetzt Termin vereinbaren!
Erste Anzeichen die Ihnen selbst auffallen können, sind Zahnfleischbluten, Mundgeruch, Zahnlockerung, Zahnwanderung und verlängerte Zähne bzw. freiliegende Zahnhälse. Die Gründe für die Entstehung der Parodontitis sind vielfältig. Plaque (Zahnbelag), Bakterien, Diabetes, Stress, Rauchen, genetische Faktoren oder andere chronische Erkrankungen können die Entstehung begünstigen.
Wichtig zu wissen ist, dass nicht nur Ihr Lächeln unter den Folgen leidet. Unbehandelt kann die Parodontitis die Entstehung von Schlaganfall, Herzinfarkt, Frühgeburtenrisiko erhöhen und wiederum das Voranschreiten von Diabetes und Rheuma weiter begünstigen. Das Gute ist, dass einer Parodontitis gut vorgebeugt werden kann und eine bereits bestehende Parodontitis durch eine systematische Behandlung meist zum Stillstand gebracht werden kann. Grundlage jeder Behandlung ist dabei die vollständige Beseitigung der verursachenden bakteriellen Plaque. Unsere moderne Therapie gliedert sich dabei in folgende Phasen:
Bei der parodontalen Vorbehandlung werden Beläge und Verfärbungen auf Zahnoberflächen mit speziellen Instrumenten entfernt. Zusammen mit Ihnen werden Schwachstellen erläutert und die Optimierung (Verwendung von bestimmten Zahnzwischenbürstchen, Zahnseide etc.) erklärt. Am Ende erfolgt die Politur, damit neue Plaque nicht wieder schnell anhaften kann. Je nach Ausganssituation sind eventuell mehrere Termine notwendig. Zum Schluss werden noch alle Zahnfleischtaschen genau auf Ihren Zustand gemessen.
Bei diesem Termin werden meist unter Lokalanästhesie alle erreichbaren Auflagerungen und bakteriellen Beläge von den Wurzeloberflächen und aus den Zahnfleischtaschen durch Tiefenreinigung und Desinfektion entfernt (Scaling und Wurzelglättung, nicht-chirurgische Therapie). In einigen Fällen kann der Einsatz von Antibiotika sinnvoll sein, um bestimmte aggressive Bakterien beseitigen zu können. Hier wird aber vorher ein spezieller Mikrobiologischer Bakterientest durchgeführt.
Beim ersten Nachsorgetermin werden die gereinigten Taschen mit spezieller desinfizierender Spülung behandelt, um eine Neubesiedelung resistenter Keime zu vermeiden. Es folgt nach einigen Wochen eine erneute Beurteilung Ihres Zahnfleisches. Denn nach der Hauptbehandlung braucht das Zahnfleisch diese Zeit um vollständig zu regenerieren und kann erst dann erneut begutachtet werden.
Wenn die bisherige Behandlung nicht ausgereicht hat (meist nur bei sehr tiefen Zahnfleischtaschen und komplexen Fällen), kann sich eine korrektive (chirurgische) Phase anschließen. Dabei werden schwer zugängliche Zahnfleischtaschen und Wurzelgabelungen (Furkation) gereinigt. Bei großem Knochenverlust besteht die Möglichkeit durch sogenannte regenerative Verfahren Reparatur zu leisten.
Letzen Endes wird für Sie ein individuelles Recall System erstellt, indem die für Sie optimalen Zeitabstände zur Nachsorge empfohlen werden. Ohne regelmäßige Nachsorge besteht die Gefahr, dass die Erkrankung wiederkehrt. Eine optimale häusliche Mundhygiene ist ebenfalls entscheidend. Denn der erreichte Zustand soll solange wie möglich erhalten bleiben! Wir beraten Sie gerne in unserer Praxis!